Ich halte es für ein Gerücht, dass in Neuseeland im Dezember Sommer ist. Das ist es höchstens kalendarisch. Nicht gefühlt. Zumindest nicht überall auf der Südinsel – und schon gar nicht am Mount Cook. Denn dort war es kalt. So richtig kalt. Und wer jetzt glaubt, dass kann doch gar nicht sein…Und ob! Überzeugt Euch selbst!
Tag 13: Unser letzter Punkt auf unserer “Places to be visit”-Liste war der Mount Cook Nationalpark. Da die Zeit langsam knapp wurde entschieden wir uns von Invercargill den kürzesten Weg zum Mount Cook zu nehmen – einfach gerade durch. Vorbei am Lake Wakatipu ab nach Queenstown.Hach, es gibt schlechtere Plätze zum Verweilen!
Ebenso wie in Christchurch gibt es auch in Queenstown eine Gondola. Aber Gondel fahren kann ja jeder. Wir sind diesmal zu Fuß hoch ;-) Tag 14: Will man von Queenstown zum Mount Cook muss man über den Lindis Pass. Und der lohnt sich wirklich. Der Gebirgspass zwischen den beiden Regionen Otago und Canterbury ist beeindruckend schön und der Ausblick mal wieder sensationell.
Umso näher wir dem Mount Cook kamen, umso kälter wurde es. An der Grenze zum Nationalpark zeigte das Außenthermometer 4 Grad!! Damit hatten wir nicht wirklich gerechnet. Das es kälter sein würde als anderswo – ok! Aber so kalt?? Egal, schließlich wollten wir ja wandern und da wird einem von ganz alleine wieder warm. Und das wurde es auch!
Abends waren wir froh über die Entscheidung den Campingplatz Glenntanner, am Rande des Nationalparks, ausgewählt zu haben anstatt dem Campingplatz im Mount Cook Village. Auch wenn der Camingplatz aus unserer Sicht überteuert und auch von der Ausstattung zu wünschen übrig lässt, so hatten wir zumindest Strom und konnten abends und nachts die Heizung im Camper laufen lassen. Und wir hatten zudem abends einen tollen Blick auf den Mount Cook. Da wollen wir jetzt mal nicht meckern.
Tag 15: Wir trauten uns erst gar nicht die Vorhänge beiseite zu schieben und raus zu gucken. Ob es die Nacht wohl wieder geschneit hatte?? Für unsere geplante Tagesaktivität wäre das richtig ungünstig gewesen. Aber nein – zum Glück nicht. Die Sonne schien und auch die Temperatur hatte wieder etwas zugelegt. Also ab ins Hermitage Hotel um die Tickets für die Bootstour auf dem Tasman Glacier Terminal Lake abzuholen.
Auf dieser Tour wird man mit dem Boot nahe an den Fuß des Gletschers gefahren. Überall im See verstreut schwimmen kleinere, größere und riesige Eisberge. Gigantisch! Wenn man sich nun aber vorstellt, dass der größte Teil des Eisbergs sich unterhalb des Wassers befindet, ist es noch beeindruckender.
Nach der Tour blieb uns noch etwas Zeit für eine weitere Wanderung. Nach einem kurzen Blick auf die Karte folgten wir dem Red Tarns Wanderweg, welcher im Village startet. Und der hatte es wirklich in sich. Aber was hatte ich erwartet? Wenn man was sehen will, muss man halt hoch hinaus. Und das ging auf diesem Wanderweg nur über Treppen. Und das fast eine ganze Stunde lang. Oben angekommen war ich fix und fertig. Aber dafür wurden wir mit einem sagenhaften Ausblick über das Hooker Valley belohnt. (Trotzdem würde ich es nicht nochmal machen :-))
Tag 16: Jetzt blieben uns nur noch 2 Tage in Neuseeland – und die wollten wir unbedingt mit den Verwandten meines Mannes verbringen. Schließlich muss man die Zeit nutzen, wenn man sich nur alle paar Jahre sieht. Noch vor dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Christchurch – Ausgangs- und gleichzeitig auch Endpunkt unserer Reise. Am Abend war ein gemeinsamer Grillabend geplant. Darauf freuten wir uns schon riesig. Einfach nur gemütlich zusammen sitzen und sich über die gute alte Zeit unterhalten. Davon berichten, was sich in Köln in den letzten Jahren verändert hat und gleichzeitig zu erfahren, wie ein Leben in der Fremde so ist – mit allen Vor- und Nachteilen.
Als in Lake Tekapo der Hunger jedoch zu groß wurde, legten wir hier einen kurzen Zwischenstopp ein. Frisch gestärkt ging es anschließend weiter. Am Nachmittag erreichten wir Christchurch und wurden wieder herzlich von unseren Verwandten in Empfang genommen. Später wurde dann, wie angekündigt, der Grill angeschmissen. Es war einfach nur lecker, herrlich und sehr gemütlich!
Tag 17: Neuseeland hatte nicht vor uns mit einem Sonnentag zu verabschieden. Es regnete nicht nur die ganze Nacht, sondern auch noch den Tag über. Daher cancelten wir kurzerhand unseren Ausflug nach Akoroa. Bei dem Wetter hätte das wenig Sinn gemacht. Unsere Verwandten hatten stattdessen einen anderen Plan: das International Antarctic Center.
Hier erlebt man live einen Schneesturm, erfährt alles über die Forschungsstationen in der Antarktis, beobachtet man Pinguine bei der Fütterung beobachten und kann, wenn man will, sich in ein komplettes Antarktis-Outfit schlüpfen. Und ein Kino haben sie natürlich auch! Ha, und ich habe meine Hand länger ins Eiswasser halten können als mein Mann! Yeah!
Das besondere an diesem Museum ist einfach, dass es absolut interaktiv ist.
Es war einfach ein wunderbarer Abschluss eines grandiosen Urlaubs, den ich jederzeit wiederholen würde. Und es auch ganz sicher tue!! Aber dann ist die Nordinsel dran :-)
5 Kommentare
Britta
9. Februar 2016 at 22:11JENNY….tolle Landschaftsbilder!
Was ihr gesehen habt, ist wunderschön!
Kompliment an deinen Mann, der solch’ schönen Bilder von dir fotografiert hat!
Das interaktive Museum finde ich super – schöne Idee eurer Verwandten!
Wahnsinn mit dem Gletscher – da wäre ich auch gerne dran vorbeigefahren!
Die Holzstege im Nationalpark Mount Cook erinnern mich an das Hohe Venn; nur sind dort die Berge nicht so hoch ;-)
Jetzt lese ich mich in Ruhe durch die anderen Neuseeland-Berichte von dir!
Bützje us Bloozem,
Britta
Jennifer
10. Februar 2016 at 20:23Hach, vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! Meinem Mann hast Du damit ein Lächeln ins Gesicht gezaubert! Er hat es nämlich alles andere als leicht mit mir, wenn er ein Foto machen soll ;-)) Und danke für Deinen Tipp mit dem “Hohe Venn” – dort werde ich hinfahren, wenn das Fernweh wieder zu groß wird. Dann träume ich mich einfach weg!
Drück Dich, meine Liebe!!
Nika
10. Februar 2016 at 16:06Hach, Jenny…
Die Bilder sind ein Traum! Und machen wir unglaublich großes ‘Heimweh’ nach NZ. Diese Natur… danke auch für die vielen Tipps. Die Bootstour und die kleine Wanderung über die Treppen haben wir nämlich damals nicht gemacht, aber das könnte ich ja für das nächste Mal gut einplanen. :)
Liebe Grüße
Nika
PS: Das Bild von der Hütte ist ein Traum! Das würde ich mir glatt als Poster drucken lassen und aufhängen.
Jennifer
10. Februar 2016 at 20:30Hallo Nika,
also wenn Du das nächste Mal nach NZ reist, gib mir frühzeitig bescheid. Dann mache ich eine 0-Kalorien-Diät und versuche mich in Akrobatik…vielleicht passe ich dann in Deinen Koffer und komme als blinder Passagier mit! :-)
Kiwi-mäßige Grüße!
P.S.: Es freut mich, dass Dir das Bild so gut gefällt!! Aber die Kulisse war halt einfach auch traumhaft!!
Julika // 45 lebensfrohe Quadratmeter
16. Februar 2016 at 13:50Herrlich Jenny! Hab lieben Dank für Deine Eindrücke! Und jetzt weiß ich auch endlich, wo es diesen Steg durch die Landschaft zu bestaunen gibt – davon hab ich schon desöfteren Fotos gesehen und mich immer gefragt, wo das ist. Nun hab ich also einen Reisepunkt mehr auf meiner unbedingt-sehen-wollen Liste!
Viele liebe Grüße! Julika