In unserer Familie sind wir Frauen definitiv alle etwas “strandverrückt”. Aber nicht im Sinne von “Strandlaken ausbreiten und stundenlang in der Sonne garen”. Bei mir ist zum Beispiel Strand sehen und Schuhe ausziehen eins. Ich kann mir kein besseres Entspannungs- und Entschleunigungsprogramm vorstellen als barfuß am Strand spazieren zu gehen, den Sand zwischen den Zehen zu spüren und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen. Und wenn sich eine solche Gelegenheit ergibt, dann lassen wir uns diese auch auf keinen Fall entgehen – auch nicht in Lettland!
Unser Reiseführer versprach uns in der Rigaer Bucht das beliebteste Seebad des Baltikums: Jurmala. Aber da man ja nicht jedem Reiseführer glauben kann, was da geschrieben steht, wollten wir uns höchstpersönlich davon überzeugen. Also, ab zum Bahnhof und ab an den Strand…
Alle 30 Minuten fährt eine Regionalbahn in Richtung Jurmala. Die Fahrt dauert nur ca. 25 Minuten und ist für EUR 2,80 für Hin- und Rückfahrt auch extrem günstig. Dachte ich anfangs, dass die Herausforderung sein, wird bei dem Gewusel am Bahnhof in den richtigen Zug zu steigen, stellte sich kurze Zeit später heraus, dass das Einsteigen an sich die eigentliche Herausforderung ist. Der Unterschied zwischen Bahnsteig und erste Stufe des Zuges war nämlich so hoch, dass man quasi hinein springen musste :-)
Den Absprung haben wir dann später in Majori gewagt. Dieser Ortsteil ist unangefochten das touristische Zentrum des Seebades.
Mit uns ist quasi der ganze Zug ausgestiegen und da alle zielstrebig in die gleiche Richtung gelaufen sind, war schnell klar: wir kamen heute nicht alleine auf diese glorreiche Idee und da wo die Menschenmassen hin wollen, da ist auch der Strand! Also nix wie hinterher!!
Der Weg zum Strand führt einmal quer durch den Ortsteil. Vorbei an der Hauptflaniermeile mit Ihren vielen Restaurants und Geschäften, an den schönen Sommerhäusern und Jugenstilvillen aus Holz.
Und dann war er endlich da: unser Strand!! Kilometerweit!!
Auch hier natürlich gewohntes Ritual: Füße nackig machen und rein. Vorteil an diesem Strandabschnitt ist, dass der Strand sehr sehr flach ist und man wirklich sehr weit hineinlaufen kann bevor überhaupt erstmal der Knöchel im Wasser ist. Nachteil: Will man sich mit dem ganzen Körper in die Fluten stürzen, ist man vermutlich nur noch ein kleiner Punkt am Horizont. Zum Glück gab das die Wassertemperatur an dem Tag auch nicht her, so dass ein nasser Zeh vollkommen ausgereicht hat ;-)
Da die Ortsteile sehr eng beieinander liegen, kann man problemlos von einem Ortsteil zum nächsten entlang des Wassers spazieren – oder sogar mit dem Fahrrad fahren. Der Sand ist fest genug dafür.
Aber auch wer nicht so strandverrückt ist wie wir kann auch trockenen Fußes so einiges Schönes in dem Ort entdecken.
Am späten Nachmittag sind wir dann wieder mit dem Zug zurück nach Riga. Am Bahnhof von Majori mussten wir uns zumindestens keine Gedanken machen, ob wir in den richtigen Zug steigen, denn hier gab es nur ein Gleis pro Richtung :-)
Das Fazit des heutigen Tages: Ich muss dem Reiseführer Recht geben (auch wenn mir das schwerfällt!). Wer genügend Zeit hat, sollte auch einen kleinen Abstecher nach Jurmala machen und sich diesen tollen Strand und die schönen Ortsteile ansehen!
Ich hoffe Euch hat unser kleiner Ausflug gefallen. Es würde mich freuen Euch nächstes Mal wieder an Board begrüßen zu können, wenn es wieder heißt “RheinherztElbe auf großer Fahrt” :-)
2 Kommentare
Rebekka
25. September 2014 at 18:50Och, das sieht aber wirklich wunderschön aus… da kann ich deinem Reiseführer nur beipflichten… :-) & ein Tag am Strand… besser kann der Urlaub doch nicht verlaufen, oder?
Marie
28. September 2014 at 15:06Hallo,
oh, dass sind aber schöne Bilder.
Ich war jetzt schon 3x in Riga, aber iwie habe ich es nie nach Jurmala geschafft. Aber jetzt habe ich ein tollen Eindruck bekommen. Nächest Mal muss ich es mir wohl auch vornehmen!
LG